Weingenuss beschränkt sich nicht auf das Trinken, sondern betrifft auch die Umgebung, in der man einen edlen Tropfen zu sich nimmt. Deshalb wurde am 24. April 2013 zum dritten Mal der bundesweit vergebene Architekturpreis Wein verliehen.
Viele deutsche Winzer haben mittlerweile, neben der klassischen Weinproduktion, den Tourismus für sich entdeckt. Weinreisen und Tagesausflüge in Weinbaugebiete erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Hierbei sei wichtig zu erwähnen, dass dieser Architekturpreis nur alle 4 Jahre verliehen wird und erst 2021 neu erteilt wird!
Es genügt daher nicht, die meist historischen Anlagen und Gebäude nur instand zu halten, sondern die Winzer müssen auch mit einer einladenden Architektur werben. „Zeitgenössisches Bauen in der Weinwirtschaft kann zugleich sinnlich aufgeladen, ästhetisch und funktional wie energetisch vorbildhaft sein“, so Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und gleichzeitig Mitglied der Preis-Jury. Von 50 bundesweit eingesendeten Bewerbungen überzeugten 15 Konzepte die Jury und erhielten die begehrte Prämierung.
Vorbildhafte Weingüter werden seit 2007 prämiert
Mit dem Ziel Weingüter zu honorieren, die ein angenehmes, temperamentvolles und eindrucksvolles Umfeld für ihre Produkte bieten, egal ob traditionell oder modern, wurde der Architekturpreis Wein im Jahr 2007 vom
- rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten,
- der rheinland-pfälzischen Architektenkammer und dem
- Deutschen Weinbauverband ins Leben gerufen.
Nachdem der Preis mittlerweile zum dritten Mal vergeben wurde, zeigt sich für die prämierten Weingüter durchaus aus auch praktischer Nutzen. Denn diese entwickeln sich nach und nach zum Besuchermagneten und ziehen so Touristen in den ländlichen Raum. Deshalb erkennen immer mehr Winzer das Potenzial des Wirtschaftszweigs Tourismus und investieren ebenfalls in eine Architektur, die mit den eigenen Weinen harmonieren soll. Besucher entdecken Wein damit in einer ganz neuen und vor allem frischeren Art und Weise.
Die Prämierten 2013
Am 25. April 2013 erhielten insgesamt 15 Weingüter auf der Weinmesse INTERVITIS INTERFRUCTA in Stuttgart eine Auszeichnung durch die Jury des Architekturpreises Wein.
Davon bekamen den Architekturpreis Wein 2013:
- das Weingut Neef-Emmich in Bermersheim in Rheinhessen,
- Weingut Markus Molitor in Bernkastel-Wehlen an der Mosel,
- Weingut Leiss in Gellmersbach in Württemberg und das
- WeinKulturgut Longen-Schlöder in Longuich, ebenfalls an der Mosel gelegen.
Eine Auszeichnung durch die Jury erhielten die Weingüter:
- Abril in Bischoffingen am Kaiserstuhl,
- Weingut von Winning in Deidesheim in der Pfalz,
- Wasems Kloster Engelthal in Ingelheim in Rheinhessen,
- die Rebschule in Neustadt an der Weinstraße in der Pfalz,
- Lanz.Wein in Nonnenhorn am Bodensee und
- die Vinothek Poss in Windesheim an der Nahe.
Eine Anerkennung erhielten die:
- wineBANK in Eltville-Hattenheim im Rheingau,
- Vinoteck Mack & Schühle AG in Owen in Teck,
- Domäne Avelsbach in Trier an der Mosel und
- die Weinmanufaktur Untertürkheim in Württemberg.
Außerdem wurde das experimentelle Weinberghaus in Wörrstadt in Rheinhessen, ein Projekt des Architekturstudenten Christoph Perka und seinem Dozenten Prof. Dirk Bayer von der Universität Kaiserslautern, mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.
In den nächsten drei Jahren wird sich auf dem Gebiet der Weinarchitektur wieder einiges bewegen. Die Jury kann sich also jetzt schon auf die Bewerbungen für den Architekturpreis Wein 2016 freuen, wenn moderne Architektur der altehrwürdigen Weinbautradition wieder jugendliche Frische verleiht.