Land der Weinvariationen

Mit den Römern kam auch der Weinbau nach Deutschland. Kein Wunder also, dass die Meisten der 13 deutschen Weinbaugebiete am Rhein und damit im ehemaligen Hoheitsgebiet des römischen Imperiums liegen.

Weinanbau in Deutschland

Trotz der 2000 jährigen Tradition, auf die sich der Weinbau hierzulande berufen kann, wird im internationalen Vergleich relativ wenig deutscher Wein produziert. Ca. 10 Mio. Liter werden jährlich in Flaschen gefüllt, wobei ein Fünftel davon für den Export bestimmt ist. Aus 100 der fast 140 angebauten Rebsorten werden Weißweine gewonnen, weshalb Deutschland auch als „Weißweinland“ bekannt ist.

Grund dafür ist, dass Wein naturgemäß milde Temperaturen und viel Sonneneinstrahlung benötigt, weshalb Weinbau in Deutschland fast ausschließlich im Süden und an großen Flüssen mit steilen Hängen möglich ist.

Weiße Rebsorten sind allerdings bedeutend widerstandsfähiger als ihre roten Cousins und können daher kühl-nasses Klima besser vertragen.
Das bedeutet allerdings nicht, dass deutscher Rotwein ungenießbar ist. Im Gegenteil, was unter Umständen an Sonnenstunden fehlt, wird durch die heterogene Weinlandschaft und die Qualität des deutschen Weinhandwerks wieder wettgemacht. Da es in Deutschland nicht ein Weinbaugebiet gibt, sondern viele Verschiedene, gibt es auch nicht den typisch deutschen Weincharakter. So entwickelt ein Spätburgunder durchaus andere Geschmacksnuancen, wenn er von der Mosel stammt und nicht aus der Pfalz. Jedes Weinbaugebiet hat ein eigenes Mikroklima und unterschiedliche Bodenarten. Diese Vielfalt ist das Kapital des deutschen Weines.

Die Weinanbaugebiete in Deutschland

AhrBadenFranken
Hessische BergstraßeMittelrheinMosel
NahePfalzRheingau
RheinhessenSaale-UnstrutSachsen
Württemberg

Deutschlands bekanntesten Weinregionen

Mit einer Anbaufläche von ca. 26500 ha ist Rheinhessen das Weinbaugebiet, das die meisten Weine hervorbringt.

Hier werden vor allem Müller-Thurgau, Riesling, Silvaner, Dornfelder, Blauer Portugieser und Spätburgunder produziert. Charakteristisch sind die hügeligen Landschaften mit ihren kleinstrukturierten Weinbauflächen, die viel Sonneneinstrahlung bieten. Das Land zwischen Worms, Bingen und Mainz bringt dementsprechend eine große regionale Weinvielfalt hervor. Von einfachen und bodenständigen Landweinen bis Spitzenweine von Weltrang, Rheinhessen bietet für jeden Geschmack den richtigen Tropfen.

Ganz anders ist hingegen das Saale-Unstrut-Gebiet, das eher zu den kleineren Weinbaugebieten Deutschlands zählt, aber dafür mit einer Besonderheit aufwarten kann.

Weinanbau im Saale-Unstrut Gebiet
Weinanbau im Saale-Unstrut Gebiet

Als einziges Weinbaugebiet nördlich des 51. Breitengrades ist es nämlich gleichzeitig das nördlichste Weinbaugebiet Europas und aufgrund der kühleren Temperaturen fast ausschließlich für seine Weißweine bekannt. Die Kombination aus idealem Mikroklima und kalkhaltigen Böden bringt besonders fruchtige und mineralische Weine hervor, die Kenner wegen dieses Alleinstellungsmerkmals so schätzen. In Freyburg, der heimlichen Weinhauptstadt dieser Region, steht deshalb auch seit 1894 die, über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus bekannte Rotkäppchen Sektkellerei, wo seit jeher der Saale-Unstrut Wein zu Sekt veredelt wird und die mittlerweile zur größten Sektkellerei Deutschlands herangewachsen ist.

Deutsche Weine brauchen den Vergleich mit anderen Weinen also nicht scheuen, denn Vielfalt, Qualität der Rebsorten und größte Sorgfalt in der Herstellung sorgen dafür, dass ein erstklassiges Produkt entsteht, das mit Freude genossen werden kann. Kosten daher auch Sie ein Schluck hochwertige Heimat!